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Schlafstörungen

  • Sie können nicht mehr einschlafen?
  • Sie schlafen nicht mehr durch?
  • Sie werden viel zu früh wach?
  • Ihr Schlaf ist oberflächlich?
  • Ihr Schlaf ist unruhig?
  • Ihr Schlaf ist unterbrochen und sie schlafen schlecht wieder ein?
  • Tagsüber sind sie müde und fühlen sich leicht erschöpft?
  • Ihre Konzentration hat nachgelassen?
  • Sie werden zunehmend vergesslich?
  • Sie sind reizbarer und aggressiver geworden?
  • Sie leiden unter depressiven Verstimmungen?

 

Möglicherweise liegt die Ursache solcher Beschwerden in einer Schlafstörung.

Etwa ein Drittel unseres Lebens verschlafen wir – und das ist gut und richtig. Nur scheinbar sind wir im Schlaf untätig. Dabei hat der Schlaf viele Funktionen.

Während des Schlafs erholt sich unser Körper. Unsere Muskeln entspannen sich. Es formiert sich unsere Körperabwehr. Neu Erlerntes und Erlebtes wird im Schlaf sortiert, gespeichert und mit bereits Erlerntem verknüpft. Während des Schlafes werden viele Wachstumshormone freigesetzt. Auch Stoffwechselprodukte, welche unser Körper nicht mehr verwerten kann, werden während des Schlafes ausgeschieden.

Es sind verschiedene Schlafstörungen bekannt. Oft ist der Schlafrhythmus gestört: Die innere Uhr – die Wach- und Schlafzustände reguliert – scheint nicht mehr zu funktionieren. Der Schlaf kann beim Einschlafen, beim Durchschlafen und beim Aufwachen gestört sein. Sorgen, Angst oder Grübeleien hindern uns oft am Einschlafen. Nach Konsum von Alkohol oder anderen Suchtmitteln können beispielsweise viele Menschen nicht durchschlafen. Menschen, die an einer depressiven Störung leiden, sind oft sehr früh wach, schlafen in der letzten Stunde der Nacht noch einmal ein und fühlen sich dann beim Aufwachen wie gerädert.

Was sind Schlafphasen?

Der Schlaf ist durch unterschiedliche Schlafphasen gekennzeichnet. Wir unterscheiden die Einschlafphase, in der unser Schlaf leicht ist und wir aus dem Zustand der Wachheit in den Schlaf sinken. Unsere Sinneswahrnehmungen lassen langsam nach. Noch sind wir leicht erweckbar. Die Muskulatur entspannt sich. Dem leichten Schlaf folgt der Tiefschlaf. Blutdruck und Herzfrequenz sinken, wir atmen deutlich langsamer. Auch unsere Augen bewegen sich jetzt kaum. Wir sind nur schwer zu erwecken. Der Tiefschlaf wird von einer REM-Phase abgelöst. REM bedeutet Rapid-Eye-Movement (schnelle Augenbewegung). Unser Gehirn ist jetzt sehr aktiv. Wir träumen, unsere Augen bewegen sich schnell. Gleichzeitig ist unsere Muskulatur tiefenentspannt. Das Gehirn scheint sich auf die Verarbeitung von Reizen des Vortages zu konzentrieren. Noch immer ist es nicht leicht, wach zu werden. Die REM-Phase wird von der Aufwachphase abgelöst. In dieser Phase bereitet unser Körper sich auf den neuen Tag vor. Unsere Körpertemperatur steigt an. Das aktivierende Hormon Kortisol reichert sich in unserem Blut an. Der Blutdruck und die Herzfrequenz steigen. Der Magen wird besser durchblutet. Wir bekommen Hunger. Während einer Nacht durchlaufen wir im Schlaf mehrmals die Schlafphasen. Nach sechs bis acht Stunden sind wir ausgeschlafen.

Ursachen von Schlafstörungen

Eine Fülle von körperlichen Ursachen können zu Schlafstörungen führen. An dieser Stelle soll von den psychischen Ursachen die Rede sein.

Häufig nehmen wir Überforderungssituationen, Ängste oder ungelöste Konflikte aber auch langanhaltende Stress-Situationen mit in den Schlaf. Zwangssymptome und Angst führen oft zu Schlaflosigkeit. Menschen, die an einer Depression leiden, schlafen sehr schlecht. Auch in manischen Zuständen bleiben betroffene Personen extrem lange wach. Ebenso leiden Menschen mit einer schizophrenen Erkrankung oft an einem gestörten Schlaf. Der Konsum von Alkohol, Kokain, Heroin, Amphetaminen und sogar von Nikotin kann den Schlaf massiv beeinträchtigen. Eine Demenz führt sehr häufig zu Problemen mit dem Schlaf.

Was hilft? - Die Therapie von Schlafstörungen

Natürlich kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen ein Schlafmittel verschreiben. Grundsätzlich ist es aber wichtig, bei Schlafstörungen, welche durch eine psychische Erkrankung hervorgerufen werden, zunächst die Erkrankung zu behandeln. Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen eine entsprechende Therapie vorstellen. Bei Angst- und Panikstörungen kann die Psychotherapie sehr hilfreich sein. Bei einer Depression kann ein schlafförderndes Antidepressivum verordnet werden. Auch kann für kurze Zeit ein Schlafmittel zum Einsatz kommen. Bei dem Entzug von Suchtmitteln wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt unter bestimmten Umständen für kurze Zeit ein schlafanstoßendes Antidepressivum geben. Bei Menschen mit einer schizophrenen Erkrankung wird die Ärztin bzw. der Arzt ein Neuroleptikum verordnen.

Darüber hinaus haben Sie eine Reihe von Möglichkeiten, Ihren Schlaf selbst zu regulieren:

  • Ohne Nikotin und Alkohol schläft es sich besser.
  • Wer mittags ruht, schläft nachts viel schlechter.
  • Anregende Getränke am frühen Abend können Ihnen der Schlaf rauben.
  • Leichte Kost am Abend lässt sie besser schlafen.
  • Ruhe und Dunkelheit fördert den Schlaf, ebenso frische Luft.
  • Halten Sie den Schlafraum kühl. 18 Grad/Celsius reichen meist aus.
  • Elektronische Geräte sollten im Schlafzimmer nicht genutzt werden.
  • Ein Ritual vor dem Schlafengehen erleichtert das Einschlafen.
  • Meiden Sie das Bett, wenn Sie noch wach sind.
  • Stehen Sie möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit auf.

 

Bitte zögern Sie nicht, bei Schlafstörungen Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt anzusprechen. Sie bzw. er wird mit Ihnen geeignete Lösungen erarbeiten.