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Zwei Männer gehen einen Gang entlang.

Nach dem Aufenthalt

Entlassung

Jede Behandlung verfolgt das Ziel, dass die Patientinnen und Patienten so schnell wie möglich wieder gesund werden.

Wann Sie entlassen werden, versuchen wir schon zu Beginn Ihrer Therapie einzuschätzen. In vielen Fällen werden Sie auch über längere Zeiten oder an den Wochenenden zu Hause sein können, um die Fortschritte, die Sie in der Therapie gemacht haben, ausprobieren zu können. Das Vorgehen planen wir mit Ihnen gemeinsam. Wir unterstützen Sie aber auch, wenn Sie entlassen werden. Gemeinsam mit Ihnen, Ihren Angehörigen, Therapeutinnen und Therapeuten und allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an Ihrer Behandlung beteiligt waren, bereiten wir diesen Schritt vor. 

Das Entlassmanagement im Sinne des § 39 Absatz 1a SGB V regelt, wie Ihre Entlassung ablaufen soll. Um im Rahmen des Entlassmanagements notwendige Informationen über Sie z. B. an weiterbehandelnde Einrichtungen weitergeben zu dürfen, benötigen wir Ihre schriftliche Einwilligung, die Sie jederzeit widerrufen können.

Vorbereitung auf die Entlassung

Vor der Entlassung stellen sich viele Fragen. Damit Sie gut vorbereitet in den Alltag zurückkehren können, haben wir wichtige Fragen in einer Checkliste zusammengestellt. 

Fragen zur Vorbereitung auf die Entlassung

Entlassungsgespräch:

  • Wann ist Ihre Entlassung geplant?
  • Wann soll das Entlassgespräch stattfinden?
  • Wer nimmt an dem Gespräch teil?
  • Soll/Muss die Beratung in Anwesenheit eines Angehörigen oder gegebenenfalls einer Betreuerin oder eines Betreuers stattfinden? Wenn ja: Wer muss angesprochen werden?
  • Was ist Ihnen aus Sicht der Patientin oder des Patienten wichtig?
  • Welche Fragen haben Sie?
  • Wenn Sie auch nach dem Aufenthalt in unserer Klinik weiter therapeutisch oder ärztlich behandelt werden sollen: Welche Empfehlungen geben Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bzw. Ihre Bezugstherapeutin oder Ihr Bezugstherapeut für diese Nachbehandlung? 

Nachbehandlung:

  • Ist die Nachbehandlung – falls nötig – sichergestellt? 
  • Kann die Station Ihnen Infomaterial für die Zeit der Nachbehandlung zur Verfügung stellen, also zum Beispiel zu möglichen Therapeutinnen oder Therapeuten, zu Einrichtungen oder zu Selbsthilfegruppen?
  • Haben Sie bereits Kontakt zu möglichen nachbehandelnden Einrichtungen aufgenommen oder einen Termin vereinbart? 
  • Sind Ihre Hausärztin oder Hausarzt, die weiterbehandelnde Fachärztin oder der weiterbehandelnde Facharzt oder unterstützende Einrichtungen wie ein ambulanter Pflegedienst oder Ämter über Ihre Entlassung informiert?

Medizinische Nachbehandlung:

  • Sind psychiatrische Medikamente für die Zeit nach der Entlassung nötig? Wenn ja, wer verschreibt diese?
  • Benötigen Sie ein Rezept für eine Ergotherapie oder ähnliche Anschlussbehandlungen?

Organisatorisches:

  • Müssen Anträge bei Kostenträgern gestellt werden (z. B. Krankenkasse, Rentenversicherung, Sozialamt)?
  • Benötigen Sie für Ihren Arbeitgeber eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung? Ist Ihre berufliche Wiedereingliederung sichergestellt? Möchten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrem Arbeitgeber über eine schrittweise Wiedereingliederung nach dem stationären Aufenthalt sprechen? 

Angehörige:

  • Gibt es Freundinnen und Freunde, Angehörige oder jemanden aus der Nachbarschaft, die Sie zuhause zusätzlich unterstützen können?
  • Ist der Transport nach Hause sichergestellt?

Am Tag der Entlassung:

  • Haben Sie Anregungen oder Verbesserungsvorschläge für die Klinik? Nutzen Sie gerne die entsprechenden Briefkästen der Station.
  • Benötigen Sie ein Rezept für psychiatrische Medikamente? Haben Sie gegebenenfalls ein erstes Rezept erhalten?
  • Haben Sie Ihre Versichertenkarte und notwendige Unterlagen wie den Entlassbrief ausgehändigt bekommen?
  • Haben Sie Ihre Schränke kontrolliert und keine persönlichen Dinge oder Wertgegenstände vergessen?

Nachsorge

Wenn Patientinnen und Patienten nach der Behandlung in unserer Klinik nach Hause entlassen werden können, fragen sie sich oft, wie das Leben in den ersten Tagen und Wochen wohl sein wird: Ohne die Strukturen des Kliniklebens, ohne das ärztliche und pflegerische Personal, das immer wieder Sicherheit geboten hat. Damit der Wechsel in die gewohnte Umgebung gut funktioniert, treffen wir für die Phase der Entlassung eine Reihe von Maßnahmen für Sie. Darüber hinaus geben wir Ihnen hier einige Tipps, mit denen der Start in den Alltag möglichst gut gelingt. 

Einige Patientinnen und Patienten benötigen nach dem Krankenhausaufenthalt z. B. noch eine teilstationäre oder ambulante Weiterbehandlung, um gesundheitlich stabil zu werden oder weiter zu genesen.  Wir helfen außerdem dabei, gegebenenfalls Fachärztinnen und -ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt zu finden und die Patientinnen und Patienten wieder in den Beruf einzugliedern. Alle geplanten Maßnahmen werden mit Ihnen und ggf. auch mit Ihren Angehörigen oder Bezugspersonen abgestimmt.

Patientin malt abstrakte Muster mit Wachskreide auf Papier.

"Es wird wieder bunter. Danke"

Eine ehemalige Patientin