Burn-Out-Syndrom
Burnout ist ein Zustand physischer oder seelischer Erschöpfung. Burnout entsteht bei langanhaltenden negativen Gefühlen, die sich in Arbeit und Selbstbild des Menschen entwickeln.
Burnout ist die Reaktion auf Beanspruchung und Belastung im Beruf. Oft ist zu beobachten, dass sich der engagierte Beschäftigte zurückzieht, sich nicht mehr engagiert, gar innerlich kündigt. Streng genommen ist Burnout keine Erkrankung. Im internationalen Diagnosemanual wird Burnout als ein Faktor beschrieben, der den Gesundheitszustand beeinflusst und zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten führt (ICD-11).
Während wir Stress in allen möglichen persönlichen, privaten, wie beruflichen Zusammenhängen entwickeln können, entsteht das Burnout-Syndrom stets in einem bestimmten Kontext, z.B. im Beruf. Stress kann Reserven mobilisieren, Burnout führt zu Müdigkeit, Mattigkeit, Abgeschlagenheit bei gleichzeitiger innerer Unruhe, Reizbarkeit und Nervosität. Burnout macht aggressiv, denn Burnout ist Kampf.
Folgen und Vorbeugung
Menschen mit Burnout sind zahlreichen Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Sie können Krankheiten entwickeln und neigen zu gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen.
Im beruflichen Feld kann Burnout langfristig zu einer inneren Loslösung (Disengagement), zu erhöhten Fehlzeiten (Absentismus) oder zum beruflichen Ausstieg führen. Aber auch Verstöße gegen soziale Normen oder gar Gewaltanwendung sind mögliche Burnout-Reaktionen.
Bei der Verhinderung von Burnout sind Arbeitgeberinnen und -geber wie Beschäftigte gefragt. Arbeitgeber:innen und Chefinnen und Chefs können beispielsweise die Arbeitsplatzsicherheit erhöhen, die Karrierechancen verbessern und die Arbeitsbelastung verringern. Chefinnen und Chefs, die ihren Beschäftigten Anerkennung und Wertschätzung vermitteln, vermeiden, dass diese sich ausgebrannt fühlen. Ein scheinbar einfaches Mittel, doch viel zu selten angewandt. Deshalb gilt es, auch Vorgesetzte systematisch zu schulen.
Für Burnout-Betroffene gilt es, Frühwarnzeichen zu beachten. Nicht 130% an Leistung zu erbringen, sondern gut 80%. Nicht alles müssen Betroffene selbst machen. Sie sollten länger anhaltenden Druck vermeiden, sich für ihre Leistung belohnen. Wenn Beschäftigte sich vernetzen, widerstehen sie der Burnout-Gefahr deutlich besser. Letztlich gilt für uns alle der Spruch: Wer schaffen will, muss fröhlich sein.
Das Risiko, körperlich oder psychisch zu erkranken, lässt sich also durch einfache Maßnahmen reduzieren. Gestresste oder von Burnout betroffene Menschen bedürfen nicht regelhaft der fachlichen Hilfe. Menschen mit einer Depression kommen ohne fachliche Hilfe selten aus.
Stress
Stress ist ein Begriff, den wir aus dem Englischen übernommen haben. Er bedeutet Anspannung oder Druck. Stress ist keine Erkrankung. Vielmehr wird Stress definiert als ein Zustand der Alarmbereitschaft des Organismus, der sich auf eine erhöhte Leistungsbereitschaft einstellt. Stress erfordert vom Organismus eine Anpassungsreaktion. Unterschiedliche Stressoren – also Ereignisse, die eine Anpassungsreaktion erfordern – sind bekannt. Sie können von außen auf uns einwirken aber auch in uns begründet sein.
Lärm, Hitze oder die Luftverhältnisse stressen uns ebenso wie Überforderung oder Prüfungssituationen. Aber auch soziale Stressoren wie Konkurrenz, Konflikte oder Isolation und körperlicher Stress wie Verletzung, Schmerz oder Hunger können Reaktionen in uns hervorrufen.
Im Stress kann es uns passieren, dass wir hastig oder ungeduldig sind, wir schneller reden, unkoordiniert und ohne Planung arbeiten. Mitunter werden wir aggressiv und suchen geradezu die Konflikte. Wir verspüren eine innere Unruhe, sind unzufrieden und nehmen Ärger, Versagensängste oder eine Leere im Kopf intensiv wahr. Gleichzeitig verspüren gestresste Menschen eine Hilflosigkeit, sie suchen nach Lösungen, die Gedanken beginnen zu kreisen.
Neben Reaktionen, die unser Verhalten und unser Fühlen verändern, bewirkt Stress zahlreiche körperliche Reaktionen. Unsere Hirnanhangdrüse wird aktiviert. Durch das komplexe Zusammenspiel unterschiedlicher Hormone wird unser Puls beschleunigt, die Atmung vertieft und die Atemfrequenz erhöht. Die Muskelspannung erhöht sich und wir verspüren die typischen Nacken- und Schulterschmerzen. Es kommt zu Appetitlosigkeit und die Sexualfunktionen werden häufig eingeschränkt.
Stress kann kurzfristig den Körper in einen Zustand erhöhter Leistungsbereitschaft versetzen. Stress ist also nicht nur negativ zu bewerten. Allerdings gilt dies für Situationen, die nur kurze Zeit andauern.
Bei Langzeitstress kann es zu heftigen körperlichen Reaktionen kommen, die uns körperlich oder psychisch krankmachen können. So wird unser Immunsystem gehemmt. Die Killerzellen im Blut werden blockiert. Viele Langzeitgestresste klagen über Spannungskopfschmerz oder Muskelverspannungen. Aber auch Magen- und Darmerkrankungen oder gar Haut- und Herz- Kreislauferkrankungen können die Folge von Langzeitstress sein. Stress über einen längeren Zeitraum steigert das Risiko, an einer depressiven Störung zu erkranken.
Dabei lässt sich Stress vermeiden. Es ist wichtig, auch gegenüber Partnerinnen und Partnern, Freundinnen und Freunden und Kolleg:innen Grenzen zu ziehen und sich auf diese Weise Freiräume für die eigene Erholung zu verschaffen. Die körperliche Bewegung ist dabei genauso wichtig wie die Entspannung. Hier bieten sich das autogene Training oder Yoga an. Auch dem eigenen Hobby nachzugehen kann Stress abbauen.