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Belastungsstörungen

Außergewöhnliche Belastungen, seien sie seelischer oder körperlicher Art, können jedem Menschen widerfahren.

Beispielsweise können Schicksalsschläge, eine ernsthafte Bedrohung, Kriegs- oder Katastrophenerlebnisse aber auch schwere Unfälle eine schwerwiegende seelische Reaktion auslösen. Meist treten solche akuten Krisenreaktionen schon wenige Minuten nach dem Ereignis auf.

Die Symptome einer solchen Störung können sehr vielfältig und von Person zu Person verschieden sein. Viele fühlen sich wie betäubt, sie sind in ihrer Aufmerksamkeit reduziert. Nicht selten kommt es zu plötzlichen, bruchstückhaften Erinnerungen (Flashbacks) oder zu dem überwältigenden Angstgefühl, das Ereignis wiederhole sich. Oft gelingt es betroffenen Menschen nicht, das Erlebte zu beschreiben. Manchmal stehen Erinnerungslücken im Vordergrund. Mitunter treten Schlafstörungen und auch beunruhigende Träume auf. Es kann auch zu einer erheblichen inneren Unruhe und Rastlosigkeit kommen. Manche Betroffene haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Auch körperliche Beschwerden, etwa Kopfschmerzen oder Übelkeit, können auftreten. Oft vermeiden Menschen mit einer akuten Belastungsstörung, Situationen, sogar Gedanken, welche sie an das Erlebte erinnern.

Solche Symptome sind extrem belastend und führen zu einer sehr deutlichen Beeinträchtigung im Alltag. Meist hält die Störung nicht sehr lange an. Sie kann schon wenige Stunden nach einem belastenden Ereignis wieder verschwunden sein. In einigen Fällen dauern die Symptome auch Tage an. Längstens besteht die akute Belastungsstörung bis zu vier Wochen.

Wichtig ist es, dass betroffene Menschen die belastende Situation hinter sich lassen können. Sie sollten jetzt nicht alleine bleiben. Ebenso wichtig ist es, ihnen mit Einfühlungsvermögen und Verständnis entgegenzutreten. Je früher man ihnen die Möglichkeit gibt, über die außergewöhnliche Belastung zu sprechen, desto hilfreicher ist eine solche Maßnahme. Auch nach dem Ereignis kann in den folgenden Tagen eine psychotherapeutische Unterstützung notwendig werden. Es gilt zu verhindern, dass sich aus der akuten Belastungsstörung eine länger andauernde, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickelt. Auch deshalb ist es wichtig, dass die betroffenen Personen rasch in ihren Alltag zurückfinden und ihre täglichen Gewohnheiten wiederaufnehmen.

Neben dem unmittelbaren Gesprächsangebot können Entspannungsübungen oder körperliche Aktivität die innere Spannung abbauen. In seltenen Fällen kann die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt ein leichtes Schlafmittel verordnen.